Kindergarten und Schule
Schon im Jahre 1754 war in der Bauerschaft Bockum ein Eremit als Lehrer beschäftigt. Die Schule wurde von den Bockumern selbst unterhalten. Inwieweit Rapener Kinder von Beginn an diese Schule besuchten, ist nicht klar. Später aber, als die Schulpflicht in Preußen eingeführt worden war, gingen die Kinder aus dem nördlichen Bereich Rapens in diese Schule. Der südliche Teil Rapens gehörte zum Schulbezirk Horneburg.
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Schule seit 1951: Die Clemens-Höppe-Schule am Steinrapener Weg mit dem Schützenbaum der Rapener Gilde.
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit wird von der Schützengilde Rapen vor der Schule zur Freude der Kinder und Lehrer ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt und festlich geschmückt.
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Erste Schule an der Wrangelstraße
Ab Ostern 1905 unterrichtete Clemens Höppe 73 Kinder der neuerrichteten Rapener Volksschule in einer Klasse. Die Schule befand sich in 2 gemieteten Räumen des Hauses von Adolf Effmann an der Wrangelstraße, später Konsum-Lebensmittelgeschäft, heute ma-cherie-Bar, Im Buschkamp Nr. 2. Bereits am 3. Dezember 1906 konnten Lehrer und Schüler ein neuerrichtetes Schulgebäude an der Wiesmannstraße beziehen (bis 1992 Friedr.-Fröbel-Schule an gleicher Stelle). Kinder beider großen Konfessionen wurden hier unterrichtet bis im Jahre 1915 die katholische Volksschule Rapen fertiggestellt worden war. Nun hatten beide Konfessionen eigene Schulgebäude.
Die Erkenschwicker Schule (die katholische) an der Schultenstraße legte man 1935 mit der katholischen Schule Rapen zu einem katholischen Schulsystem in zwei voneinander getrennten Gebäuden zusammen. Die evangelische Schule Rapen blieb weiterhin eigenständig.
1939 kam schon die nächste Reform. Es wurde die deutsche Volksschule eingeführt. Die Verbindung zur Ewaldschule hatte ein Ende und die beiden Rapener Schulen bildeten für nahezu acht Jahre eine Gemeinschaftsschule. Es war die Rapener Schule, in der die konfessionelle Trennung nicht mehr bestand.
Kollegium der Rapener Schulen:
?, Frl. Schmitz, Frl. Schäfers, Herr Quinkenstein, ?, ?, Frl. Pieper, Herr Sandhofe, Herr Bleckmann (stehend v.l.); Herr Hoffknecht, Frl. Beckerling, Herr Höppe, Frl. Reinhold, Herr Warnecke (sitzend v.l.)
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Zerstörung der Schulen
Am 4. Dezember 1944 war der Schulunterricht kriegsbedingt ausgesetzt worden. 42 Tage später, am 15. Januar 1945 beim großen Bombenangriff, erlitten beide Schulen zerstörende Volltreffer. Erst ab Februar 1946 konnten die oberen Jahrgänge als Gäste in der Westerbachschule unterrichtet werden. Die unteren 4 Jahrgänge erhielten ab Ostern 1946 Unterricht in einer Baracke. Diese war dort, wo jetzt die Clemens-Höppe-Schule steht. Die Baracke befand sich in einem äußerst miserablen Zustand. Jeder Raum hatte außer der dürftigen Schul-Einrichtung einen Koksofen.
Allerdings war im Winter 1946/47 die Koksversorgung nicht immer optimal. Es konnte deshalb aus der Not heraus passieren, dass Jungen der vierten Klasse Heizmaterial organisieren mussten. Mit einer Karre besorgten sie dann Koks von dem Lagerplatz an der Zechenbahn hinter der Gaststätte Tillmann. Heute würde jeder sagen: "Die haben Koks geklaut." Damals nannte man so etwas fringsen. Der Kölner Erzbischof Josef Frings hatte in Predigten darauf hingewiesen, dass es kein Verbrechen sei, wenn man Kohlen klaue, um sich zu wärmen.
Katholische Schule ca. 1935. Hier steht heute die Turnhalle.
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Evangelische Schule ca. 1935. Heute ist hier der DRK-Kindergarten untergebracht
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Wiederaufbau
Nach einer Elternbefragung im Herbst 1946 führte man zu Ostern 1947 wieder die Bekenntnisschule ein. Ein Jahr später, zu Ostern 1948, war der Wiederaufbau der evangelischen Schule Rapen beendet. Beide Schulsysteme unterrichteten dort in der Folge unter sehr ungünstigen Raumverhältnissen in 8 Räumen. Durch Schichtunterricht meisterte man die schwierige Situation. Am 17. Oktober 1951 wurde der Neubau der katholischen Clemens-Höppe-Schule am Steinrapener Weg bezugsfertig.
Und so ging es weiter
In der renovierten evangelischen Schule konnte ab dem 22. Dezember 1953 wieder Unterricht stattfinden. Am 18. Dezember 1956 bekam sie den Namen Albert-Schweitzer-Schule. Noch einmal entstand große Raumnot, als die Clemens-Höppe-Schule zwischen 1961 und 1964 geschlossen werden musste. Die Bickefelder Störung hatte zur Absenkung des Gebäudemittelteils geführt. Eine komplizierte Sanierung, der Einbau beweglicher Stahlfundamente auf Hydraulikpressen, war erforderlich. Am 1. Dezember 1966 wandelte man die evangelische Albert-Schweitzer-Schule in eine Gemeinschaftsschule um. Die Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule und die katholische Clemens-Höppe-Schule wurden am 1. August 1968 zur Clemens-Höppe-Gemeinschaftsgrundschule vereinigt. Vom gleichen Tage an bis zum 25. Oktober 1992 unterrichtete die Friedrich-Fröbel-Sonderschule im Gebäude der vormaligen Albert-Schweitzer-Schule, in welcher sie vorher bereits Gast war. Inzwischen hat 1992 auch dieses Schulsystem Rapen verlassen und ein neues Gebäude am Hallenbad in Erkenschwick bezogen. Letztlich ist noch anzumerken, dass 1970 an der Stelle, wo 1945 die erste katholische Schule Rapen durch Bomben zerstört worden war, eine Turnhalle entstand.
Kindergärten
Anfang Juni 1958 konnte der katholische Kindergarten am Steinrapener Weg eröffnet werden. Zuerst wurden dort ca. 60 Kinder im Vorschulalter von Schwester Bernadilla und Christel Wesselbaum betreut. Inzwischen hat sich der Kindergarten vergrößert. Es werden zusätzlich Vorschulkurse angeboten, die gerade auch den türkischen Jugendlichen helfen, sich sprachlich auf die Grundschule vorzubereiten.
Im Jahre 1997 öffnete ein zweiter Rapener Kindergarten seine Pforten. Er entstand im Gebäude der früheren evangelischen Rapener Schule und wird vom Deutschen Roten Kreuz betrieben.
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